Mimie Miezekatze Brief 12An den Felix

Weit weg, alles ist grün

Hallo lieber Felix!

So viele Sachen sind passiert. Schon wieder.
Ich glaube, ich schreibe dir nur die allerwichtigsten auf, weil wenn ich alles aufschreiben würde, dann müsstest du so viel lesen, dass du zu gar nichts anderem mehr kommst. Das wäre ja auch nicht so gut.

Hm, womit fange ich jetzt am besten an? Ja, genau!

Mit der Betina, weil die sich immer um alles kümmert, mich streichelt, immer aufpasst, dass ich genug zu fressen habe und dass es mir gut geht. Deswegen habe ich ihr diese Woche ganz viele Geschenke gemacht:

Zuerst eine Maus! Die habe ich bei den anderen Nachbarn im Garten gefangen. Das war ganz schön anstrengend, weil die Maus sich von mir nicht so gerne fangen lassen wollte. Dabei hatte ich gar nicht vor die Maus zu fressen, was die Maus wohl nicht wusste. Aus diesem Grund ist sie bestimmt immer davongelaufen. Das nutzte ihr aber nix, weil ich doch viel schneller war. Miau!

Dann habe ich die Maus in das Haus hineingetragen, am schlafenden Markus auf der Couch vorbei, in den Flur, wo immer das Futter steht. Da genau in der Mitte auf dem Boden habe ich sie hingelegt, damit die Betina sie gleich findet, wenn sie am Morgen aufsteht.
Danach bin ich wieder hinaus gegangen, um für mich eine weitere Maus zu fangen, die ich selber, gleich vor Ort verspiesen habe.

Als ich am nächsten Tag wieder zurück kam, war die Maus im Flur schon weg. Die hat die Betina bestimmt schon aufgegessen.

Ich war sehr stolz auf mich! Miau!
Die Betina bestimmt auch, Miau, miau!
Deshalb habe ich die Maus fotografiert und in unser Fotoalbum im Internet ohne „z“ eingeklebt.

Dieser Erfolg spornte mich an, eine noch größere Herausforderung einzugehen und eine noch größere Beute der Betina als Geschenk zu machen. Nun mußte ein Vogel her!
Also begab ich mich wieder auf die Jagd. Mein Revier habe ich ja bereits ausgekundschaftet. Ich wusste, in der Tujenhecke wohnt eine köstliche und fette Amsel.
Die sollte es sein. Gesagt, getan.

Ich lauerte der Amsel auf, pirschte mich leise an und stürzte mich auf sie...
Gleich mein erster Angriff war erfolgreich. Die Amsel hat sich sehr zur Wehr gesetzt, was mich jedoch nicht aufhielt sie ins Haus zu bringen. Da ging der Kampf weiter. Erst im Keller, wo der Vogel eine ganze Menge Federn lassen mußte, dann im Wohnzimmer, wo mir die Amsel leider auskam und sie sich versteckte.

Da kam schon die Betina herbei. Sie freute sich über ihr zweites Geschenk so sehr, dass sie gleich den Markus rief. Komisch, mich haben die dann im Keller eingesperrt, die wollten den Vogel bestimmt alleine aufessen.
Als ich später wieder aus dem Keller heraus durfte, ging ich in den Garten und sah ganz oben auf der Tujenhecke eine Amsel, die ganz genau so aussah, wie das Geschenk. Komisch!

Das war vielleicht eine Aufregung, aber es hat allen viel Freude gemacht.

So, jetzt muss ich wieder auf die Jagd gehen!

 

Bis bald und gute Besserung!

Deine Mimie

Mimie Miezekatze Unterschrift

 

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